Ausbildungsmanagement durch den Ausbildungs- und Fortbildungsförderverein e.V. im Landkreis St. Wendel

Das Saarland ist das am stärksten schrumpfenden westdeutschen Bundesland, und das seit Jahrzehnten (Quelle: Die demografische Lage der Nation, Berlin-Institut, April 2019). Wie die wirtschaftliche Zukunft des Saarlands aussieht, hängt maßgeblich davon ab, ob es genügend junge, gut qualifizierte Menschen in der Region hält oder Neuzugezogene dazu kommen. Dem Landkreis St. Wendel fehlen Fach- und Hochqualifizierte. Gerade einmal elf Prozent der Beschäftigten haben einen Hochschulabschluss – unter dem Bundesdurchschnitt von 15,6 Prozent. In ländlichen Räumen ist das Handwerk Garant für Infrastruktur und wichtigster regionaler Anbieter von Ausbildungs- und Arbeitsplätzen. Für den Landkreis St. Wendel gilt dies besonders – weist er doch eine der höchsten Dichten an Handwerksbetrieben im Saarland auf.

Mit Blick auf die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit des Landkreises werden folgende zentrale Aufgaben der Zukunftssicherung deutlich:

Der Ausbildungs- und Fortbildungsfördervereins e. V. St. Wendel (AFFV) ist seit vielen Jahren ein erfolgreicher und verlässlicher Partner der KMU und der Netzwerkpartner im Themenfeld. Er wurde 1984 auf Initiative des Landkreises St. Wendel gegründet. Die frühen Aktivitäten lagen neben der beruflichen Ausbildung vor allem im Bereich der Umschulung und der beruflichen Qualifizierung.

Heute ist der AFFV fest verankert in einem Netz von Akteuren, die sich im Landkreis mit der Entwicklung und Erprobung von Instrumenten und Verfahren von Ausbildungsmanagement und assistierter betrieblichen Ausbildung beschäftigen.

Die Schwerpunkte des AFFV sind hierbei:

Wir beschäftigen uns mit der Planung, mit der Organisation und mit der Umsetzung von Ausbildung. Wir wirken dabei sowohl auf der betrieblichen Seite als auch auf der Seite der Auszubildenden. Wir verfügen über ein Pool von ausbildenden Betrieben unterschiedlicher Fachrichtungen und Branchen. Wir akquirieren, unterstützen und begleiten Betriebe in dem vollständigen „Lebenszyklus der betrieblichen Ausbildung“ bis hin zu starken Ausbildungsbetrieben.

Ebenso unterstützen und begleiten wir junge Menschen in dem vollständigen „Lebenszyklus eines persönlichen Ausbildungsverhältnisses“.

Wir treffen Kooperationsvereinbarungen mit den Ausbildungsbetrieben. Wir vermitteln junge Menschen in Praktika und/oder in Ausbildungsverhältnisse. Wir leisten proaktive Beratung und notwendigenfalls auch individuelle bedarfsorientierte Kriseninterventionen. Wir leisten trialogische Feedbackgespräche, unterstützen junge Menschen mit geeigneten Förderwerkzeugen (z.b. Vermittlung von AbH) und unterstützen Betriebe mit Veranstaltungen Weiterbildungs- und Vernetzungsleistungen.

Das vom Verein entwickelte Verbundausbildungssystem ermöglicht es vielen kleinen Unternehmen, sich im Verbund an einer Ausbildung zu beteiligen.

Der Ausbildungsverein übernimmt die organisatorischen Aufgaben, während die Unternehmen die Ausbildung durchführen. Die Ausbildungsverträge werden hierbei vom Ausbildungsverein abgeschlossen. Gegenüber bilateralen Vereinbarungen bei anderen Formen des Ausbildungsverbundes bildet beim Ausbildungsverein eine entsprechend dem Vereinsrecht gestaltete Satzung die Grundlage der Kooperationsbeziehungen zwischen allen Beteiligten des Verbundes.

Als zusätzliche Motivation für die Betriebe zur Schaffung von Ausbildungsplätzen übernimmt der AFFV e.V. die Antragstellung sowie die komplette Personalverwaltung für die Dauer der Ausbildung. Der Verein beauftragt den Partnerbetrieb per Vereinbarung mit der Durchführung der betriebspraktischen Ausbildung.

Eine Ausbildung kann aufgrund einer Kooperationsvereinbarung zwischen dem AFFV und der Kommunalen Arbeitsförderung – Jobcenter gefördert werden. In diesen Fällen übernimmt der AFFV 30% der Bruttoausbildungsvergütung, sowie 30% der Kosten für Schulungen, Lehrgänge und Prüfungen. Der Betrieb bzw. das Unternehmen hat dann lediglich 70% der Ausbildungskosten zu tragen.

Das duale Studium bietet für alle Beteiligten besondere Vorteile. Junge Menschen verwirklichen ihren Studienwunsch und erhalten zugleich eine betriebsnahe Vorbereitung auf das Berufsleben. Unternehmen gewinnen qualifizierte Nachwuchskräfte und bereiten sie gezielt und in verhältnismäßig kurzer Zeit auf verantwortungsvolle Tätigkeiten im Unternehmen vor. Duale Studiengänge sind damit ein wichtiger Baustein für eine innovative und nachhaltige Fachkräfteentwicklung und -sicherung.

Im Allgemeinen versteht man unter einem dualen Studium ein Studienangebot für die berufliche Erstausbildung mit hohem Praxisanteil in Zusammenarbeit mit einem Betrieb. Duale Studienangebote können unterschiedlich eingeteilt werden.

Ausbildungs- und praxisintegrierende Studiengänge richten sich in erster Linie an Studieninteressierte mit Abitur oder Fachhochschulreife ohne Berufserfahrung. Berufsintegrierende und berufsbegleitende Studiengänge hingegen sind Angebote der beruflichen Weiterbildung und eignen sich daher vor allem für Studieninteressierte mit abgeschlossener Berufsausbildung und Berufserfahrung.

Ausbildungsintegrierende Studiengänge verbinden ein Hochschulstudium mit einer Ausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf nach Handwerksordnung (HWO) bzw. Berufsbildungsgesetz (BBiG); die Studienphasen ersetzen in den meisten Fällen den

Besuch der Berufsschule ­ führen zum Abschluss im entsprechenden Ausbildungsberuf und zum Studienabschluss der beteiligten Hochschule/Berufsakademie, im Regelfall dem Bachelor.

Praxisintegrierende Studiengänge setzen sich aus Studienphasen und längeren Praxisphasen im Unternehmen zusammen führen – anders als im ausbildungsintegrierenden Modell – allein zum Erwerb eines Hochschulabschlusses, im Regelfall dem Bachelor; ein Ausbildungsabschluss wird nicht erworben.

Die Digitalisierung verändert unsere gesamte Arbeitswelt. Auf den schnellen Wandel muss sich auch die betriebliche Ausbildung einstellen.

Wie sieht eine attraktive Ausbildung von heute aus? Wie bereiten sich angehende Fachkräfte auf die Anforderungen der Arbeitswelt 4.0 vor? Vor welchen digitalen Herausforderungen stehen die Betriebe im Landkreis St. Wendel und welche Potenziale für die Ausbildung können daraus entstehen? Wie gelingt in einer Ausbildung eine zukunftsträchtige Lernortkooperation im digitalen Zeitalter und wie können digitale Medien im Unterricht sinnvoll eingesetzt werden?

  • Der AFFV kann auf die mehrjährigen Erfahrungen und die praktischen Erprobungen der Wirtschaftsförderungsgesellschaft St. Wendeler Land mbH im Themenfeld der Digitalen Transformation zurückgreifen.
  • Ergänzt werden diese noch um die spezifischen und zukunftsgerichteten Weiterbildungsangebot der Kammern des Saarlandes (HWK und IHK) sowie die bekannten Weiterbildungs-Netzakteure.
  • Sichtung und Nutzung vorhandener Förderprogramme auf „Inwertsetzung“ im Landkreis St. Wendel wie Berufsbildung 4.0 (BMBF), Digitale Medien in der Beruflichen Bildung (BMBF), go digital BMWI (unterstützt kleine und mittlere Unternehmen (KMU) und Handwerksbetriebe, die ihre Geschäftsprozesse mithilfe digitaler Lösungen optimieren wollen) und Hände hoch fürs Handwerk
  • Sichtung vorhandener Weiterbildungsangebote im Themenfeld wie z. b. Mensch & Maschine-Interaktion,…

Der AFFV geht vertragliche Kooperationen mit der Kommunalen Arbeitsförderung – Jobcenter St. Wendel ein, mit dem Ziel: jungen Menschen mit Vermittlungshemmnissen einen besseren Weg in Ausbildung zu ermöglichen. Die Kooperationen können vielfältig sein. Sie stellen eine zusätzliche, verbindliche und koordinierte Unterstützung dar.

Insbesondere durch den zunehmenden Anteil junger Menschen mit Migrationshintergrund häufen sich die Fälle, in denen die Jugendlichen an den schulischen und pädagogischen Anforderungen eines Ausbildungsverhältnisses scheitern oder zu scheitern drohen und die Ausbildungsbetriebe in dieser Situation an ihre Grenzen geraten. Hilfestellungen konnten bisher und können auch in Zukunft Förderprogramme sein.

Der AFFV bringt die wichtigen Partner einer gelungenen Ausbildung an einen Tisch: Auszubildenden, die jeweiligen Betriebe, die Kommunale Arbeitsförderung, die Kammern, die Berufsschulen und die Jugendberufshilfe.

Handel, Handwerk das Dienstleistungsgewerbe und die Industrie im Landkreis St. Wendel haben dann bessere Zukunftsaussichten, wenn es gelingt, erfolgreiche Strategien im Sinne frühzeitiger Berufsorientierung und „regionaler Karriereplanung“ zur Verminderung des Fachkräftemangels einerseits und zur Bindung junger gut ausgebildeter Menschen in der Region andererseits zu realisieren.

Um dies zu fördern bemüht sich der Ausbildungs- und Fortbildungsförderverein e.V. um die Akquirierung von Fördermitteln aus geeigneten Förderprogrammen, um eine zielgerichtete Projektarbeit umsetzen zu können.

Der Verein

Gründung des Vereins 1984 auf Initiative des Landkreises St. Wendel.

Der Verein hat mehr als 20 Mitglieder (ordentliche und fördernde). Zu den Mitgliedern gehören namhafte große und kleine Betriebe des Landkreises, die Landkreisverwaltung, alle Gemeinden des Kreises und die Kreisstadt St. Wendel, die Banken, wichtige Sozialpartner und Dienstleister der Region.

Der Verein finanziert sich durch Mitgliedsbeiträge, durch Zuschüsse des Landkreises, durch Zuschüsse des Landes je nach Ausbildungsmaßnahme und durch Fördermittel.

Die Mitgliedsbeiträge sind wie folgt:

Laut Satzung unterscheidet der Verein Mitgliedsbeiträge für ordentliche Mitglieder und für fördernde Mitglieder. Die jeweiligen Beiträge sind Mindestbeiträge. Jedem Mitglied ist es überlassen freiwillig höhere Beiträge zu zahlen. 

Die Vorteile der Mitgliedschaft im AFFV e.V. sind:

Der Vorstand des Vereins ist seit dem 03.12.2019 wie folgt besetzt:
Herr Udo Recktenwald, Vorsitzender,
Frau Svenja Grotzfeld, Stellvertreterin,
Frau Ruth Müller, Schriftführerin, Direktor Marc Klein, Schatzmeister,
Bürgermeister Stephan Rausch, Beisitzer,
Herr Hubert Maschlanka, Beisitzer,
Herr Bernhard Schmidt, Beisitzer,
Herr Georg Bild, Innenrevisor KSK, Kassenprüfer,
Herr Mathias Wöllner, Gemeinde Tholey, Kassenprüfer.

Geschäftsführer des Vereins ist: Herr Stefan Kunz.

Ansprechpartner beim AFFV sind:
Sophie Egler und Uschi Naumann für alle administrativen Fragen

Werschweilerstraße 40, 66606 St. Wendel
06851 9030
affv@wfg-wnd.de

Stefan Kunz und Sophie Egler für alle Fragen rund ums Thema Ausbildung, Fortbildung, Duales Studium, Ausbildung 4.0 und Kooperationsvereinbarungen

Stefan Kunz 06851 903326
kunz@wfg-wnd.de

Sophie Egler 06851 903320
egler@wfg-wnd.de